
Spitzenleistung für Forschung, Lehre und Verwaltung
Ein Meilenstein für die Zukunft! Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) nimmt ihr neues, hochmodernes Rechenzentrum in Betrieb. Mit dieser leistungsfähigen IT-Infrastruktur schafft die Universität optimale Bedingungen für anspruchsvolle HPC- (High Performance Computing) und KI-Anwendungen und stärkt ihre Position in der digitalen Spitzenforschung. Denn seit Ende 2021 ist die Universität Teil des länderübergreifenden Konsortiums des Nationalen Hochleistungsrechnens (NHR) Süd-West und steht WissenschaftlerInnen aus ganz Deutschland für komplexe Rechenoperationen und die Analyse großer Datenmengen zur Verfügung.
Projektverlauf und Meilensteine
Das Data Center wurde nicht nur schneller als geplant realisiert, sondern erfüllt auch höchste Standards in Bezug auf Nachhaltigkeit und Sicherheit. In enger Zusammenarbeit mit der Data Center Group (DCG) die als Generalunternehmer verantwortlich für Planung, Design und Bau des Rechenzentrums war, konnte das Projekt planmäßig trotz anspruchsvoller technischer und logischer Anforderungen schneller als vorgesehen abgeschlossen werden.
Spatenstich
Ende Mai 2023 fand der offizielle Baustart mit dem symbolischen Spatenstich statt. Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft unterstrichen dabei die Bedeutung des Projekts für die Region und die JGU.
Richtfest
Bereits im Januar 2024, nur neun Monate nach dem Spatenstich, wurde der Rohbau abgeschlossen und feierlich mit Gästen aus Wissenschaft und Politik eingeweiht.
Inbetriebnahme
Die Fertigstellung des Rechenzentrums erfolgte am 17. April 2025, schneller als die ursprünglich geplanten zwei Jahre. Damit konnte die offizielle Übergabe an die Universität erfolgen.
Innovative Technologie trifft auch nachhaltige Infrastruktur
Das neue Rechenzentrum der JGU vereint modernste Technik mit einer nachhaltigen Bauweise, um den Anforderungen an Hochleistungsrechnen, Sicherheit und Energieeffizienz gerecht zu werden. Die technischen und infrastrukturellen Eigenschaften des Rechenzentrums setzen neue Maßstäbe für die digitale Zukunft der Universität.
Fläche und Baukosten
Das Rechenzentrum wurde in rund zwei Jahren Bauzeit errichtet und erstreckt sich auf
einer Gesamtfläche von 1.870 m², bei einer Investitionssumme von 29 Millionen Euro.
Maximale IT-Last
Die IT-Systeme können mit einer maximalen Last von 3.600 kW betrieben werden, was eine leistungsfähige und zuverlässige Rechenleistung für Forschung und Verwaltung gewährleistet.
Serverkapazitäten
Insgesamt stehen 32 Serverschränke für die IT-Infrastruktur der Universität zur Verfügung. Für den High Performance Computing (HPC)-Bereich sind 112 Serverschränke vorgesehen, von denen maximal 84 gleichzeitig betrieben werden können. Damit stellt das Rechenzentrum eine hochmoderne Umgebung für wissenschaftliche Berechnungen bereit.
Energieeffizienz
Mit einem Power Usage Effectiveness (PUE)-Wert von ≤ 1,15 liegt das Rechenzentrum an der Spitze energieeffizienter Data Center in Deutschland. Dies wurde durch eine Vielzahl an Maßnahmen erreicht, darunter eine energiesparende Kühlung mit geschlossenem Wasserkreislauf sowie die Nutzung der anfallenden Abwärme für zusätzliche Anwendungen.
Sicherheitsstandards
Das Rechenzentrum erfüllt die Zertifizierung nach DIN EN 50600 und unterliegt den Verfügbarkeitsklassen VK2 und VK3. Um höchste Betriebssicherheit zu gewährleisten, wurden Batteriespeicher, Notstromaggregate, eine Brandfrüherkennung mit Gaslöschanlage sowie ein umfangreiches Zutrittskontrollsystem mit mehreren Schutzzonen installiert.
Nachhaltigkeit
Photovoltaik-Module auf dem Dach reduzieren den externen Strombedarf, während die extensive Dachbegrünung zur CO2-Reduktion und Verbesserung des Mikroklimas beiträgt. Zudem wurde die Nutzung von versickerungsfähigen Befestigungen in enger Abstimmung dem Umweltamt umgesetzt, um die Flächenversiegelung auf ein Minimum zu reduzieren.
Fazit und Ausblick
Mit dem Neubau des Rechenzentrums hat die JGU ein technologisch und ökologisch zukunftsweisendes Projekt realisiert. Der fristgerechte Abschluss dieses hochkomplexen Bauvorhabens zeigt die exzellente Zusammenarbeit zwischen der Universität, der Data Center Group und weiteren Projektbeteiligten. Für einen störungsfreien Betrieb des Rechenzentrums sorgt ein erfahrener Operations Manager, der direkt vor Ort im Einsatz ist. Der RZ-Betrieb gemäß der DIN EN 50600 stellt sicher, dass alle relevanten technischen und betrieblichen Anforderungen an die Infrastruktur und Sicherheit erfüllt werden. Durch die kontinuierliche Überwachung der Anlagen und einer effizienten Fehleranalyse können auftretende Störungen frühzeitig erkannt und behoben werden – für einen optimierten Betrieb. Durch die Errichtung und den Betrieb der neuen Rechenzentrums-Infrastruktur ist die JGU bestens für die Rechenleistungen der Zukunft gerüstet.
Fotos: © DC-Datacenter-Group GmbH